GIAN SALIS ARCHITEKT DIPL. ETH/SIA
UMBAU SIGRISTENHAUS ZU MUSIKERHAUS, KÜNSTLERHAUS BOSWIL
Studienauftrag 2014, 1. Preis, Baueingabe Juni 2018
Bauherrschaft: Stiftung Künstlerhaus Boswil
Ingenieure: Makiol Wiederkehr, Beinwil am See; HKP Bauingenieure, Zürich
Bauphysik: BWS Bauphysik AG, Winterthur
Bauleitung: Hüsser + Partner Architekten, Muri
Umgebung: Jane Bihr – de Salis Landschaftsarchitektin BSLA, Kallern
Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Sigristenhaus aus dem 17. Jh. wird für das Künstlerhaus Boswil zu einem Musikerhaus umgebaut. Geplant sind Proberäume im Dachgeschoss,
Gästezimmer im 1. Obergeschoss sowie Büros und Betriebsräume im Erdgeschoss. Im Innern sind die für das Aargauer Strohdachhaus typischen Hochstudkonstruktion erhalten geblieben.
Die Einbauten aus dem 20. Jh. werden entfernt und so die eindrückliche archaische Tragstruktur unter dem riesigen Dach erlebbar gemacht. Im ehemaligen Tenn werden die senkrecht
durchlaufenden Hochstudpfosten über die ganze Höhe freigespielt. Eine darin eingebaute offene Treppe dient neu als grosszügige zentrale Erschliessung und Foyer. Im Dachraum zu den
beiden Seiten liegen die Proberäume, welche über die Giebelfassaden belichtet werden. Die schönen alten Kammern des Wohntraktes im Erdgeschoss werden als Büro und im 1. Obergeschoss
als Gästezimmer genutzt.
Die alte Substanz wird erhalten und soll zusammen mit den neuen Bauteilen zu einem harmonischen Ganzen verwachsen. Der Charakter von einem einfachen Holzhaus bleibt bestehen,
gleichzeitig wird mit neuen Blickachsen quer durch das ganze Haus eine neue Offenheit und Grosszügigkeit geschaffen.
Die alten Mauern werden einfach restauriert. An den Fassaden werden nur punktuell Anpassungen vorgenommen. Der vergrösserte Anbau Ost sowie die Verglasung vom grossen Proberaum
werden mit Holzlamellen kaschiert. Hinter den alten Fenstern werden auf der Innenseite neue Fenster eingebaute. Gedämmt wird das Haus innenseitig, indem die vorhandenen alten Täfelungen
ausgebaut und über der Dämmung wieder eingebaut und durch neue ergänzt werden. Die alten Bohlen-Ständer-Wände werden wo möglich sichtbar gelassen und nur gereinigt.
2. OG  
1. OG  
EG